Heute durfte ich zu einer jungen, unsicheren Hündin. Die Halter sind Ersthundebesitzer. Ihre Themen: Unsicherheit der Hündin (v.a. bei Männern, selbst beim Halter der regelmäßig füttert und Gassi geht). Anfängliche Startschwierigkeiten hielten ihn nicht davon ab, der kleinen Hundedame eine Chance zu geben!
Bei Vermittlung von Tierschutzhunden wird immer im Vorfeld abgeklärt, dass die Hunde Zeit brauchen, Ruhe und dass sie vieles einfach nicht kennen und daran gearbeitet werden muss. Dennoch gibt es leider so viele, bei denen ein Hund sofort wieder zurück gegeben wird: weil man es sich „anders“ vorgestellt hat… aber nicht in diesem Fall ❤
Bei dieser Hündin hieß es, sie hätte zu Anfang ein paar mal geschnappt (natürlich vor allem, wenn man sie bedrängte).
Meine Aufgabe heute:
- wie verhalten bei Besuch
- wie Stärke ich die Bindung zum Hund
Angekommen „begrüßte“ mich die süße kleine Maus mit einem Brummen… drinnen mit scharfer Beobachtung des Halters, durfte sie an mir schnüffeln. Dank Leckerlie-Bestechung war das Eis sehr schnell gebrochen. ? Halter erstaunt: „normalerweise brummt sie Fremde an…“
Was war passiert?
- ich akzeptierte ihren Distanzwunsch
- ich ließ sie in ihrem Tempo in meine Nähe kommen
- ich starrte sie nicht an und bewegte mich sehr langsam
- …
Während dem Training an diesem Tag (und es war der Ersttermin), bekam der Halter von meiner Ankunft bis zu meinem Gehen eine geballte Ladung Informationen:
- über Körpersprache von Menschen
- Körpersprache von Hunden
- und daraus entstehenden Verhaltensweisen
Wir übten das Anleinen (bisher rannte die Hündin vom Halter weg) und siehe da: ruhige Bewegungen, richtige Körpersprache und schnell hat es geklappt.
Zu Besuch wurde die Mutter eingeladen: durch richtiges Umsetzen meiner Anleitung gab es hier schon kein Gebrumme mehr… und die Hündin beruhigte sich rasch.
Die Hündin (und auch der Halter) lernten soooo schnell! Es war richtig mega.
Zum Abschluss ging es in den Garten: kleine Beschäftigung, Auslastung, Spiel, Bindungsaufbau: leckerliesuche mit dem Halter. Der erste Versuch: zurückhalten der Hündin. Nach Umsetzen des gerade erst erlernten (Körpersprache), konnte die süße ihrem Auftrag nachgehen und folgte danach dem Halter auf der Suche nach ihrer Beute… der Spaß und die Freude dabei strahlten beide aus!
Der krönende Abschluss: auf dem Weg zurück ins Haus, seeehr unheimliche Geräusche. Die kleine brummte…
Der Halter wurde angewiesen, sie anzusprechen. Ihre Reaktion: ihn angeschaut, zu ihm gegangen und sich neben ihn gestellt.
Er sollte sein Bein vor sie stellen, ihr damit ein Stück Sicherheit geben: kein Brummen!
Und ich: STOLZ WIE OSKAR auf Halter und Hund!!!
Ich freue mich auf die weitere Entwicklung von der Familie und bin überzeugt, dass das richtig, richtig gut werden wird!
So macht Training Spaß, so geht mir das Herz auf ❤